Was wäre die Vorweihnachtszeit ohne Plätzchen und Glühwein? Sie sorgen für die Stimmung, die diese Jahreszeit so besonders macht. Die Familie sitzt am Adventskranz zusammen, erzählt Geschichten und hat neben sich das zur Adventszeit unverzichtbare Quartett: Punsch, Glühwein, Spekulatius und Lebkuchen.
„Diese Artikel werden natürlich zur Weihnachtszeit am meisten gekauft“, erklärt Horst Höltkemeyer, Geschäftsführer bei Edeka an der Theresie. Seit Dezember 2008 leitet Höltkemeyer die Filiale an der Theresie und hat zusätzlich eine weitere in der Alten Allee. Am Eingang leuchtet die Kette des Weihnachtsbaums, vereinzelt schmücken grüne Tannenzweige den Laden und verbreiten Vorweihnachtsstimmung auf der überschaubaren Verkaufsfläche. „Die Dekoration sucht sich jeder Händler selbst heraus. Die Selbstständigkeit bei Edeka ist toll“, schwärmt Höltkemeyer. Edeka ist eine Genossenschaft. Kaufleute wie er kaufen Genossenschaftsanteile, bekommen dafür den Laden von Edeka gestellt und haften ab dann mit eigenem Vermögen. „Das motiviert natürlich zusätzlich. Selbstständige Kaufleute sind näher am Kunden und mehr auf Zack. Es geht schließlich um das eigene Geld“, sagt der 51-Jährige.

Das Edeka-Team an der Theresie mit Horst Höltkemeyer (unten)
Regionalität und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen
Von der Selbstständigkeit profitieren auch die Mitarbeiter. Kürzere Zuständigkeitswege, schnelle Rückmeldungen. Höltemeyer fasst zusammen: „Hier ist alles sehr persönlich.“ Persönlich ist auch die Beziehung zu vielen Händlern. „Wir achten sehr auf Regionalität und beziehen unsere Produkte, wenn möglich, aus der direkten Umgebung. Ein Fruchtkontor befindet sich beispielsweise auf dem Großmarkt in München. Das Fleisch wiederum kommt aus eigenen Fleischwerken. „In unserem Fall ist das die Südbayerische Fleischwaren GmbH, die unter anderem in Traunstein und Ingolstadt sitzt“, so Höltkemeyer.
Neben Regionalität ist auch Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für den Geschäftsführer, der bereits seine Ausbildung bei Edeka gemacht und anschließend eine Marktleitung übernommen hat. „Uns ist es wichtig, möglichst wenig wegzuschmeißen. Deshalb reduzieren wir Produkte frühzeitig. Außerdem kommt uns der sehr gute Umschlag hier zugute.“
„Das Arbeiten in der Theresie macht großen Spaß“
Die Kunden in der Theresie sind sehr heterogen. „Die Kundschaft macht den Standort hier so besonders“, schwärmt Höltkemeyer. An der Theresie kaufen sehr viele junge Leute ein, es kommen aber auch internationale Kunden und außerdem profitiert der Laden von den umliegenden Büros. „Dadurch, dass wir automatisch viele Kunden haben, macht das Arbeiten großen Spaß und wir können mit wenig Risiko viel ausprobieren.“ Auch individuelle Wünsche im Sortiment nimmt der Geschäftsführer gerne an. „Wenn ein Kunde beispielsweise einen bestimmten Wein im Sortiment haben möchte, dann brauche ich nur im Einkauf anzurufen und darum zu bitten, den Artikel zu besorgen. So einfach ist das.“
Entspannte Weihnachtszeit
Weihnachten steht vor der Tür – für viele Einzelhändler beginnt jetzt die stressigste Zeit des Jahres. Doch Höltkemeyer ist entspannt: „Für uns ist das Weihnachtsgeschäft um diese Zeit schon so gut wie abgehackt, da wir fast alle Artikel bereits im Frühjahr bestellt haben.“ Auch der umsatzstärkste Tag des Jahres weicht von der nationalen Norm ab. Denn anders als in den meisten Läden kommt der größte Kundenansturm nicht am Tag vor Weihnachten, sondern in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. „Ich erkläre mir das so“, sagt Höltkemeyer: „In München gibt es viele Zugereiste, die über Weihnachten zu ihrer Familie fahren. Da brauchen sie keinen vollen Kühlschrank. Aber Silvester verbringt man gerne mit Freunden und kommt wieder in die Stadt zurück. Anscheinend lassen es sich die Kunden in dieser Zeit dann richtig gutgehen.“